Wenn du gerne wandern gehst, dann hast du wahrscheinlich schon einmal von Fernwanderungen gehört. Aber was genau ist eine Fernwanderung und was macht sie so besonders?
Eine Fernwanderung ist im Grunde eine lange Wanderung über viele Tage oder Wochen hinweg. Im Gegensatz zu kürzeren Wanderungen ist bei einer Fernwanderung oft das Ziel, eine bestimmte Strecke zurückzulegen und dabei verschiedene Landschaften und Orte zu erleben. Dabei kann man seine körperlichen Grenzen testen und sich selbst herausfordern.
Aber was macht Fernwanderungen so besonders? Es gibt viele Gründe, warum Wanderer auf Fernwanderungen gehen. Hier sind einige der wichtigsten:
- Herausforderung
Eine Fernwanderung ist eine Herausforderung für Körper und Geist. Es erfordert Ausdauer, Kraft und Durchhaltevermögen, um eine lange Strecke zu bewältigen. Aber es ist auch eine Chance, sich selbst zu testen und zu sehen, was man erreichen kann. - Abenteuer
Eine Fernwanderung ist ein großes Abenteuer. Es ist eine Gelegenheit, neue Orte zu entdecken, die man sonst nie sehen würde, und sich auf eine Reise durch eine Vielzahl von Landschaften zu begeben. Ob es nun Berge, Wälder, Wüsten oder Küsten sind, Fernwanderungen bieten einzigartige Erfahrungen. - Naturerlebnis
Eine Fernwanderung ist auch eine Chance, sich mit der Natur zu verbinden. Wenn man viele Tage oder Wochen draußen unterwegs ist, erlebt man die Natur auf eine ganz andere Art und Weise. Man hört die Vögel singen, sieht die Sonne auf- und untergehen und fühlt sich eins mit der Natur. - Entspannung
Obwohl Fernwanderungen körperlich anstrengend sein können, bieten sie auch eine Chance zur Entspannung. Es gibt etwas Befriedigendes daran, den Alltag hinter sich zu lassen und sich nur auf das Wandern und die Natur zu konzentrieren. - Kulturelle Erfahrung
Fernwanderungen können auch eine kulturelle Erfahrung sein. Je nachdem, wo man wandert, kann man durch verschiedene Orte und Länder reisen und verschiedene Menschen und Kulturen kennenlernen.
Dich erwartet folgendes
- Der Weg ist das Ziel. Wie finde ich den richtigen Fernwanderweg?
- Planung
- Vorbereitung
- Unterwegs – richtig Essen und Trinken
Der weg ist das ziel. wie finde ich den richtigen fernwanderweg?
Die richtige Selbsteinschätzung ist der Schlüssel zum Erfolg bei einer Weitwanderung. Oftmals neigen wir dazu, den Schwierigkeitsgrad des Weges zu unterschätzen oder uns selbst zu überschätzen. Doch nur, weil eine Etappe auf dem Papier nicht allzu anspruchsvoll aussieht, bedeutet das nicht, dass sie auch tatsächlich leicht zu bewältigen ist. Ungeübte Wanderer können schnell an ihre Grenzen stoßen, insbesondere, wenn sie auch das Gewicht ihres Rucksacks nicht berücksichtigen.
Es ist daher wichtig, Pausen einzulegen und sich Zeit für eine Auszeit zu nehmen. Wenn der Weg in fünf Tagen begehbar ist, heißt das nicht automatisch, dass man ihn auch in dieser Zeit bewältigen muss. Nehmt euch ruhig Zeit für einen Pausentag, verbringt eine Nacht länger in der Hütte und genießt die Schönheit der Umgebung. Eine längere Erholungsphase kann euch helfen, den Rest der Wanderung besser zu bewältigen.
Wenn ihr eure erste Weitwanderung plant, solltet ihr es langsam angehen lassen. Wählt eine kürzere und nicht allzu anspruchsvolle Tour, um eure körperliche Kondition besser einschätzen zu können. Macht im Vorfeld kleinere Wanderungen und packt euren Rucksack für eine Mehrtagestour, um herauszufinden, wie gut ihr mit dem Gewicht umgehen könnt. Vielleicht stellt ihr dabei fest, dass weniger tatsächlich mehr ist.
Informiert euch außerdem ausgiebig über das Gebiet, das ihr bereisen werdet, und studiert die Wegbeschreibungen im Vorhinein. Wenn ihr unsicher seid, könnt ihr euch jederzeit an die Tourismusverbände wenden. Sie können euch beispielsweise darüber informieren, ob die Wege ausgesetzt sind oder ob es leichte Kletterpassagen gibt, die ihr bewältigen müsst.
Deutschland hat eine Vielzahl an gut markierten und ausgebauten Weitwanderwegen, die für Anfänger geeignet sind, wenn man die Etappen entsprechend plant. Um die Auswahl einzugrenzen, können speziell geprüfte ausgezeichnete Fernwanderwege wie die Top Trails of Germany und die vom Deutschen Wanderinstitut ausgezeichneten Premiumwanderwege in Betracht gezogen werden. Hier sind meine Empfehlungen für anfängerfreundliche Mehrtageswanderungen in Deutschland:
Spitzenwanderweg in Bayern
Ich hatte das Vergnügen, im letzten Sommer den relativ neuen Spitzenwanderweg in der Zugspitzregion in Bayern zu entdecken. Die 200 km lange Strecke erinnerte mich daran, wie wunderschön unsere Berge sind und wie viel wilde Schönheit man direkt vor den Toren Münchens finden kann. Der Weg kann grob in einen alpinen und einen nicht-alpinen Abschnitt unterteilt werden. Die fünf Etappen im alpinen Abschnitt führen zu einigen der Highlights der Bergwelt in der Zugspitzregion und erfordern etwas Kondition und an einigen Stellen auch ein Mindestmaß an Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Auf den verbleibenden sieben Etappen im flachen Land geht es an idyllischen Seen, spannenden Moorlandschaften, weiten Wiesen und einem königlichen Schloss vorbei. Der Ein- und Ausstieg an vielen Punkten ist möglich, da es sich um einen Rundwanderweg handelt. Entlang der alpinen Etappen wird teilweise in Berghütten übernachtet, während man auf den anderen Etappen in größeren und kleineren Ortschaften übernachten kann. Der Gepäcktransport ist leider nicht möglich.
Heidschnuckenweg in der Lüneburger Heide
Der nach einer höchst genügsamen Schafrasse benannte Heidschnuckenweg führt längs durch die Lüneburger Heide und ist ein hervorragend ausgebauter und markierter Qualitätswanderweg, der vom Deutschen Wanderverband ausgezeichnet wurde. Er ist ideal für Anfänger, da die höchste Erhebung gerade einmal 169 Meter beträgt, was bedeutet, dass Höhenmeter kein Problem darstellen. Der Körper hat bei der ersten Fernwanderung mit dem ungewohnten Gewicht auf dem Rücken und dem täglichen Laufen schon genug zu tun. Die 220 km lange Strecke ist in 13 offizielle Etappen eingeteilt, aber manche davon sind relativ kurz, sodass man sie zusammenlegen kann. Der Weg beginnt in Fischbek bei Hamburg und endet in Celle. Der Heidschnuckenweg verläuft regelmäßig durch Dörfer und kleine Städte, so dass es genügend Unterkunftsmöglichkeiten und Verpflegung gibt.
Planung
Wenn es um eine mehrtägige Wanderung geht, ist eine sorgfältige Planung unerlässlich. Besonders wichtig ist es, Unterkünfte und Hütten rechtzeitig zu reservieren, um böse Überraschungen zu vermeiden. Die meisten Hütten bieten mittlerweile die Möglichkeit der Online-Reservierung an. Solltet ihr dennoch eine Reservierung nicht in Anspruch nehmen können, denkt daran, diese rechtzeitig abzusagen und die Stornobedingungen zu beachten.
Wer mehrere Nächte in Alpenvereinshütten plant, sollte über eine Mitgliedschaft beim Alpenverein nachdenken. Die jährlichen Kosten von ca. 50 Euro beinhalten nicht nur eine Versicherung, sondern auch vergünstigte Übernachtungen und Verpflegung.
Damit die Wanderung reibungslos verläuft, gibt es einige Punkte, die kurz vor dem Start noch organisiert werden sollten. Dazu gehört das Checken der Wetterprognosen sowie das Notieren wichtiger Telefonnummern wie die des Hüttenwirts, des Tourismusbüros oder der Bergrettung. Die richtige Kleidung und Ausrüstung sollten selbstverständlich ebenfalls angepasst an das Wetter ausgewählt werden. Ein sorgfältig erstellter Zeitplan hilft, genügend Zeit für Pausen einzuplanen, um die atemberaubende Landschaft zu genießen und ein paar Fotos zu machen. Niemand möchte gehetzt auf einer Hütte ankommen oder gar “über den Berg gejagt werden”.
Vorbereitung
Die Schuhe: Überlebenswichtig?
Lasst uns direkt mit einer provokanten Frage starten: Wie wichtig sind eigentlich die Schuhe für eine mehrtägige Fernwanderung? Die Antwort lautet: sehr! Denn das richtige Schuhwerk kann unnötige Ärgernisse verhindern. Doch nicht nur das passende Schuhwerk ist wichtig, sondern auch eingelaufene Schuhe und die richtigen Socken, um Blasen vorzubeugen (dazu kommen wir später). Aber keine Sorge, für eine mehrtägige Fernwanderung müsst ihr nicht zwingend steife, steigeisenfeste Schuhe für den hochalpinen Bereich tragen. Solche Schuhe sind einfach zu fest und haben keine weiche Sohle – was natürlich im entsprechend hochalpinen Raum notwendig ist. Für eine Fernwanderung solltet ihr eher auf Schuhe zurückgreifen, die eine weiche Sohle haben.
Die meisten Schuhe der Kategorien A (leichte Wanderschuhe), A/B (hohe Wanderschuhe) oder auch B (klassische Trekkingschuhe) sind perfekt für mehrtägige Trekkingtouren geeignet. Schuhe höherer Kategorien hingegen sind eher zu steif, fest und daher auch zu schwer. Lasst uns nun einen Blick auf die unterschiedlichen Kategorien werfen.
Die Kategorie A umfasst leichte Wanderschuhe mit der höchsten Flexibilität, die wenig Dämpfung bieten und daher für Wirtschaftswege im Wald oder Wiesenwege sehr gut geeignet sind. Die Wege sollten für diese Art Schuhe weitgehend flach sein und das Gepäck eher leicht als schwer. Auch für den Alltag bieten sich die Schuhe an.
Die Kategorie A/B hingegen bietet durch relativ steife und dicke Sohlen, die sich aber noch verdrehen lassen, höhere Stabilität. Meist sind diese Wanderschuhe schon knöchelhoch, aber das ist nicht zwingend gegeben. Die Schuhe sind gut für längere Tageswanderungen – eventuell auch eine kurze Hüttentour – auf befestigten Wegen mit vereinzelt (steilen) Anstiegen geeignet.
Klassische Trekkingschuhe fallen in die Kategorie B und zeichnen sich durch eine verwindungssteife Sohle und eine hohe Schnürung aus. Kombiniert mit einer Zwischensohle haben diese Schuhe eine hohe Dämpfung und sind ideal für ausgedehnte Mehrtagestouren mit schwerem Rucksack. Der Schuh muss gut sitzen und euch ein gutes Gefühl geben.
Selbst die besten Wanderschuhe können nichts ausrichten, wenn man Baumwollsocken trägt. Vor allem beim Fernwandern sind Blasen vorprogrammiert, es sei denn, man kennt die Tricks, um sie zu vermeiden. Aber warum entstehen Blasen überhaupt?
Reibung, Wärme und Feuchtigkeit sind die entscheidenden Faktoren bei der Entstehung von Blasen. Überall dort, wo Socken und Füße aneinander reiben, bilden sich schnell schmerzhafte Blasen. Um dies zu vermeiden, müssen die Socken perfekt sitzen und dürfen auf keinen Fall Falten werfen. Baumwollsocken sollten unbedingt vermieden werden, da sie Feuchtigkeit schlecht nach außen leiten und somit zur Blasenbildung beitragen.
Synthetikfasern oder Wolle sind hingegen eine sinnvolle Investition, auch wenn sie etwas teurer sind. Wandersocken verfügen in der Regel über gepolsterte Bereiche an neuralgischen Punkten wie Ferse und Fußballen, stützen den Knöchel und dämpfen die Schritte. Sie transportieren die Feuchtigkeit nach außen und halten den Fuß so trocken wie möglich. So können Blasen vermieden werden und das Fernwandern wird zum puren Vergnügen.
Falls du noch mehr über die richtigen Wanderschuhe und Wandersocken erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Beitrag “Wanderschuhe und Wandersocken – mit unseren Tipps findest du deine perfekte Ausrüstung“.
Der richtige Rucksack
Welcher Rucksack ist der richtige für deine nächste Abenteuerreise? Bevor du dich für einen entscheidest, solltest du einige Faktoren beachten. Der Rucksack muss nicht nur die benötigte Größe haben, sondern auch ergonomisch und bequem sein. Immerhin wird er für Tage oder sogar Wochen dein ständiger Begleiter sein.
Für Mehrtagestouren von 2-5 Tagen eignet sich ein Rucksack mit einem Fassungsvermögen von 20 Litern für Minimalisten bis zu 29 Litern für diejenigen, die etwas mehr Platz benötigen. So hast du genug Raum für deine Wanderkleidung, Proviant und Trinkflaschen.
Wenn du allerdings eine Weitwanderung planst, die länger als eine Woche dauert, reicht ein kleinerer Rucksack oft nicht aus. Dann solltest du auf die nächst größere Kategorie zurückgreifen und einen Rucksack mit einem Fassungsvermögen von 30 bis 39 Litern wählen.
Beim Kauf deines Rucksacks solltest du darauf achten, dass er zu deiner Rückenlänge passt. Frauen sollten auch auf die Damen-Version zurückgreifen, da diese besser an die weibliche Anatomie angepasst sind. Es ist auch wichtig, dass der Rucksack richtig eingestellt wird, am besten bereits beim Kauf mit einer fachkundigen Beratung. Der Hüftgurt ist besonders wichtig, denn er trägt später 70-80 % des Gewichts.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Gewicht des Rucksacks. Hier gilt die Faustregel: Das maximale Rucksackgewicht sollte sich am Körpergewicht orientieren und gut trainierte Personen sollten das Körpergewicht durch 4 teilen, während weniger trainierte Personen es durch 5 teilen sollten, um das optimale Rucksackgewicht zu erhalten. Es ist jedoch immer ratsam, so wenig wie möglich und nur das Nötigste einzupacken, um das Gewicht zu reduzieren und den Rucksack so leicht wie möglich zu halten.
Wie packt ihr den Rucksack richtig?
Nicht nur der Wanderrucksack ist wichtig – auch das richtige Packen ist entscheidend. Denn was bringt es, wenn das Tragesystem nicht richtig funktioniert, weil die Lasten falsch verteilt sind? Doch keine Sorge, es gibt eine einfache Grundregel, die euch helfen wird, den Trekkingrucksack richtig zu packen. Indem ihr eure Gegenstände in leichte, mittelschwere und schwere Kategorien unterteilt, könnt ihr sicherstellen, dass der Schwerpunkt des Rucksacks immer oberhalb des Hüftgurtes liegt und somit die Last vom Tragesystem optimal aufgenommen wird.
Doch wie erreicht man das? Am besten beginnt ihr von unten und packt zuerst das Bodenfach. Hier könnt ihr leichtere Dinge wie den Schlafsack, die Regenjacke oder Wechselkleidung verstauen. Vergesst aber nicht, dass ihr möglicherweise schnell an die Regenjacke herankommen müsst, daher könnt ihr sie auch ganz zum Schluss oben auf alle Sachen legen.
Als nächstes geht es ans Hauptfach des Rucksacks. Hierbei ist es wichtig, schwere Gegenstände möglichst nah an den Rücken und oberhalb des Hüftgurtes zu platzieren. Leichtere Gegenstände könnt ihr drumherum packen und mittelschwere Ausrüstungsgegenstände oben auf die schweren Sachen legen.
Obwohl es verlockend sein kann, den Rucksack durch den Frontzugriff von vorne zu packen, empfehlen wir, den Rucksack von oben zu befüllen. So erreicht ihr einen besseren Schwerpunkt und das Tragesystem kann optimal für euch und euren Rücken arbeiten.
Insgesamt sind die Tipps zum Packen des Rucksacks recht einfach: Leichte Gegenstände ins Bodenfach, schwere Gegenstände nah an den Rücken und mittelschwere Gegenstände oben auf die schweren Sachen. So könnt ihr sicherstellen, dass euer Trekkingrucksack richtig gepackt ist und ihr bereit seid, das nächste Abenteuer zu erleben!
Wie stelle ich den Rucksack richtig ein?
Die Kunst besteht darin, nicht nur den Rucksack richtig zu packen, sondern ihn auch optimal auf deinem Körper einzustellen. Es gibt zahlreiche Gurte und Riemen, die alle dazu beitragen, dass der Rucksack bequem auf deiner Hüfte, deinem Rücken und deinen Schultern liegt. Aber keine Sorge, das Einstellen des Rucksacks ist kein Hexenwerk.
Zunächst solltest du alle Gurte lösen und den Rucksack aufsetzen. Dann ziehst du den Hüftgurt fest, der das Gewicht des Rucksacks auf deiner Hüfte verteilt und somit den größten Teil des Gewichts trägt. Anschließend ziehst du die Schultergurte an und achtest darauf, dass diese nicht zu fest sitzen und keine Druckstellen verursachen. Verstellbare Riemen an der Ober- und Unterseite helfen dir dabei, den Rucksack in der richtigen Position zu halten.
Um sicherzustellen, dass der Rucksack sicher und stabil auf deinem Rücken sitzt, solltest du auch den Brustgurt schließen. Dieser sorgt dafür, dass die Schultergurte nicht verrutschen und der Rucksack nicht nach vorne zieht. Zuletzt kannst du die Schultergurte etwas lockern, um sicherzustellen, dass der Rucksack bequem auf deinem Rücken liegt und du genügend Bewegungsfreiheit hast.
Falls du noch mehr über die richtigen Wanderrucksack und auch Wanderkleidung erfahren möchtest, empfehlen wir dir unseren Beitrag “Wanderkleidung und Wanderrucksack – mit unseren Tipps bist du bereit für deinen nächsten Wanderausflug“.
Was muss ich einpacken?
In dieser Packliste findest du alles, was du brauchst, um gut vorbereitet und sicher unterwegs zu sein.
Beginnen wir mit dem Sonnenschutz und den Toilettenartikeln. Eine Sonnenbrille mit gutem UV-Schutz ist unerlässlich, um deine Augen vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Wenn du BrillenträgerIn bist, solltest du auch eine Ersatzbrille dabei haben. Eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor und Lippenschutz ist ebenfalls wichtig, um deine Haut vor Sonnenbrand zu schützen. Persönliche Toilettenartikel wie Zahnbürste, Zahnpasta und Deodorant sollten auch nicht fehlen. Taschentücher und je nach Bedarf auch Insektenschutzmittel und Ohrstöpsel gehören auch dazu.
Eine Reiseapotheke ist ebenfalls unerlässlich. Empfohlene Arzneimittel gegen Durchfall, Verstopfung, Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Erkältung, Fieber, Allergien, Insektenstiche, Sonnenbrand und Kreislaufbeschwerden sollten immer dabei sein. Ein Wander-Erste-Hilfe-Set mit Verbandsmaterial, Pflaster und Blasenpflaster sowie Desinfektionsmittel und Leukoplast als Universalreparatur- und Blasenvorbeugemittel sollten auch nicht fehlen. Persönliche Medikamente und je nach Bedarf Vitamintabletten, Mineralstofftabletten und Elektrolytpräparate sind ebenfalls wichtig.
Wenn du planst, auch Zeltnächte zu verbringen, solltest du einen Daunen- oder Kunstfaserschlafsack mit einer Komforttemperatur von 0° bis -7° C dabei haben. Ein Innenschlafsack aus Seide oder Baumwolle, ein kleines Handtuch und Toilettenpapier sind auch notwendig. Wenn du eine Liegematte benötigst, solltest du diese auch einpacken.
Für die Bekleidung und Wanderausrüstung solltest du darauf achten, dass du für verschiedene Wetterbedingungen gerüstet bist. Eine Wanderhose, lang und kurz (am besten mit abnehmbaren Beinen), T-Shirts aus Merinowolle fürs Wandern und Baumwolle für danach, ein Langarmshirt als Sonnenschutz, eine Softshell- oder Fleece-Jacke mit Kapuze, eine Primaloft- oder dünne Daunenjacke für alle Fälle sowie eine Funktionsjacke, die regendicht und atmungsaktiv ist, sollten alle eingepackt werden. Ein Regenschutz in Form von Regenhose oder Regenponcho ist auch notwendig. Unterwäsche, Trekkingsocken und normale Socken sowie knöchelhohe, stabile Wanderschuhe mit guter Sohle sollten ebenfalls auf der Liste stehen. Ein leichtes Paar Schuhe für den Abend, Schlafbekleidung, eine Kopfbedeckung (Kappe, Tuch, Mütze, Multifunktionstuch) als Schutz gegen Kälte und Sonne sowie ein Wäschesack für Schmutzwäsche sind auch wichtig.
Zuletzt solltest du noch einige wichtige Dinge einpacken, die oft vergessen werden. Dazu gehört beispielsweise dein gültiger Reisepass, inklusive einer Kopie, die du getrennt von deinem Pass aufbewahrst. Auch alle weiteren Ausweise und Reisedokumente solltest du nicht vergessen.
Wenn du gerne liest, empfiehlt es sich, einen Reiseführer, ein Buch oder einen Sprachführer einzupacken, um dich unterwegs zu unterhalten. Ein kleines Taschenmesser kann ebenfalls nützlich sein, um beispielsweise Äste abzuschneiden oder eine Dose zu öffnen.
Um die Zeit im Blick zu behalten, solltest du eine Uhr oder einen Wecker mitnehmen. Auch ein Fotoapparat inklusive Speicherkarten, Akkus und Ladegerät sollte nicht fehlen, um die schönsten Momente deiner Weitwanderung festzuhalten.
Damit du unterwegs genug Flüssigkeit aufnehmen kannst, ist es wichtig, eine Trinkflasche oder einen CamelBak einzupacken. Eine Stirnlampe mit Ersatzbatterien kann außerdem hilfreich sein, wenn du nachts auf die Toilette musst oder deine Hände freihaben möchtest.
Zu guter Letzt solltest du auch eine Powerbank mit Adapter für deine Kamera und dein Smartphone einpacken, falls dir unterwegs mal der Saft ausgeht. So bist du immer bestens ausgerüstet und kannst deine Weitwanderung in vollen Zügen genießen.
Unterwegs – richtig Essen und Trinken
Wenn man sich auf eine ausgedehnte Wandertour begibt, gibt es einige Dinge zu beachten, um den Körper richtig zu versorgen. Eine der wichtigsten ist, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, da der Körper beim Wandern viel Wasser verliert. Etwa 0,6 Liter pro Stunde müssen ausgeglichen werden, was bei einem ganzen Wandertag mindestens 2 Liter und am besten sogar 4 Liter bedeutet. Aber Vorsicht: nicht alles auf einmal trinken! Es ist am besten, regelmäßig kleine Schlucke zu nehmen – mindestens alle 30 Minuten oder besser noch alle 15 Minuten.
Um das Trinken unterwegs einfacher zu machen, empfehlen wir ein Trinksystem mit einer Blase, die im Rucksack verstaut ist und einem Trinkschlauch, der über den Schultergurt nach vorne führt. So ist es möglich, jederzeit und ohne Unterbrechung ein paar Schlucke zu nehmen.
Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr ist auch eine gesunde Ernährung wichtig. Ein gutes Frühstück mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten wie Müsli oder Vollkornbrot mit Honig oder Marmelade gibt dem Körper die nötige Energie für den Tag. Wir bevorzugen Brot mit Honig als Frühstück, da es Energie liefert, aber den Magen nicht zu sehr belastet.
Unterwegs sind Müsliriegel, Schokolade und Bananen schnelle und nahrhafte Snacks. Abends, nach einem langen Wandertag, ist es wichtig, die Kohlenhydratspeicher wieder aufzufüllen. Nudeln, Kartoffeln oder Reis sind klassische Optionen, aber wenn man nicht einkaufen kann, sind Trockengerichte eine gute Alternative. Aber wenn es möglich ist, ist selbst gekochtes Essen immer die beste Wahl.
Insgesamt ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten, um den Körper bei einer anstrengenden Wandertour richtig zu versorgen. Auf diese Weise kann man die Tour voll genießen und sich auf die landschaftlichen Schönheiten konzentrieren, die sich einem bieten.
Deine 10 Key points für Fernwanderungen
- Sorgfältige Planung und Vorbereitung sind entscheidend für eine erfolgreiche und sichere mehrtägige Wanderung. Dazu gehört die rechtzeitige Reservierung von Unterkünften und Hütten, das Checken von Wetterprognosen sowie die Auswahl der richtigen Kleidung und Ausrüstung.
- Eine Mitgliedschaft beim Alpenverein kann Vorteile wie vergünstigte Übernachtungen und Verpflegung sowie eine Versicherung bieten, wenn man mehrere Nächte in Alpenvereinshütten plant.
- Das richtige Schuhwerk ist wichtig für eine mehrtägige Fernwanderung, um Blasen und unnötige Beschwerden zu vermeiden. Kategorie A/B und B Wanderschuhe sind am besten geeignet, je nach Art der Wanderung und dem Gewicht des Rucksacks.
- Baumwollsocken sollten vermieden werden, da sie Feuchtigkeit schlecht ableiten und somit Blasenbildung begünstigen können. Synthetikfasern oder Wolle sind eine bessere Wahl.
- Der Rucksack sollte ergonomisch und bequem sein und genügend Platz für das Gepäck bieten. Für eine mehrtägige Wanderung ist ein Rucksack mit einem Fassungsvermögen von 20 bis 29 Litern geeignet, während für eine längere Weitwanderung ein größerer Rucksack mit 30 bis 39 Litern benötigt wird.
- Wandersocken mit gepolsterten Bereichen an neuralgischen Punkten wie Ferse und Fußballen und einer guten Feuchtigkeitsregulierung können helfen, Blasenbildung zu vermeiden.
- Beim Kauf von Wanderausrüstung wie Schuhen und Rucksäcken ist es wichtig, auf Qualität und Passform zu achten, da diese entscheidend für den Komfort und die Sicherheit während der Wanderung sind.
- Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiges Trinken ist bei einer Wandertour unerlässlich, um den Körper zu versorgen. Dabei empfiehlt es sich, regelmäßig kleine Schlucke zu nehmen und ein Trinksystem mit einer Blase im Rucksack zu verwenden.
- Eine ausgewogene Ernährung mit leicht verdaulichen Kohlenhydraten vor und während der Tour sowie das Auffüllen der Kohlenhydratspeicher nach der Tour sind wichtig, um dem Körper die nötige Energie zu geben.
- Selbstgekochtes Essen ist die beste Wahl, aber wenn es nicht möglich ist, sind Trockengerichte eine gute Alternative.
Falls du Wanderanfänger bist und dich gerne erst einmal grundlegend über alles Wichtige zum Thema Wandern informieren willst, dann empfehlen wir Dir unseren Beitrag “Raus aus dem Alltag, rein in die Natur – Ausrüstung, Planung und Umsetzung – so beginnst Du mit dem Wandern”.